Gedenkwerk
Auschwitz-Birkenau, 2023
Polyesterfaden.
Schwebend montiert in einem Objektrahmen.
54 x 74 x 4 cm
Inschrift auf der Rückseite.
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Ein verheerendes Kapitel der Menschheitsgeschichte ist in diesem Werk verkörpert, das ich nach meinem ersten Besuch in Auschwitz-Birkenau im Jahr 2023 geschaffen habe.
Ein einzelner Stein, den ich auf den Bahngleisen vor Ort fand, diente mir als Inspiration. Indem ich die Ausdruckskraft der Stickerei nutzte und mich auf ihre tausendjährige Tradition stützte, schuf ich eine visuelle Erzählung, die auf verschiedenen Ebenen wahrgenommen werden kann – von der Zerstörung von Nationen, Religionen und ganzen Gemeinschaften bis hin zu persönlichen Lebensgeschichten.
Stein gilt als ein starkes, dichtes und stabiles Material. Er wird durch jahrelange physische und organische Kräfte geformt, verändert und umgewandelt. Doch dieser Stein zerfällt in zarte einzelne Fäden, was ihn zerbrechlich und weich erscheinen lässt. Aus der Dichte des soliden dunklen Steins bilden sich in der Mitte Lücken, und sich verflechtende Fäden teilen sich in einzelne Fäden auf. Jeder einzelne Faden ist dünn und fast unsichtbar, doch er bildet seinen eigenen Weg und steht für die Lebensgeschichte eines Menschen.
Diese individuellen Geschichten kreuzen sich, verbinden sich und verflechten sich miteinander. Von rechts nach links scheint der Stein auseinanderzufallen, was die Schrecken des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs symbolisiert. In der entgegengesetzten Richtung sammeln sich die einzelnen Fäden und formieren sich wieder zu einem soliden Ganzen, was den Mut der Überlebenden und die Hoffnung auf den Aufbau einer besseren Zukunft darstellt.








